Erster Hackathon für die Pflege in NRW: Auszubildende zeigen Politiker*innen den Weg. Wie sehen junge Pflegefachpersonen die Pflegewelt? Und welche Herausforderungen begegnen ihnen dabei? Unter dem Motto „Wir bestimmen selbst! Arbeiten und Lernen in der Pflege“ haben die Pflegekammer NRW und das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt ADAPT den ersten berufspolitischen Hackathon in NRW mit 120 Auszubildenden in Bielefeld veranstaltet.

9. April 2024 – Im Tagungszentrum „Assapheum“ in Bielefeld-Bethel nahmen sich die angehenden Pflegefachpersonen der Leitfrage „Was sollten Politiker*innen über die Pflege wissen?“ an. „Mit dem Hackathon schaffen wir einen spannenden Perspektivwechsel“, sagt Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW. „Aus Auszubildenden werden Lehrende, die in diesem Setting den Politiker*innen klar machen können, was Pflege wirklich bedeutet und was sie als Pflegende benötigen.“

Der Begriff „Hackathon“ kommt ursprünglich aus den USA und ist eine Fusion der beiden Begriffe „Hacking“ und „Marathon“. Ziel eines Hackathons ist es, innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens gemeinsam nützliche, innovative oder unterhaltsame Lösungen für ein aktuelles Thema zu finden.
Der Hackathon der Pflegekammer NRW startete mit einer umfassenden Analyse der aktuellen Situation von jungen Pflegefachpersonen: Zunächst haben sich die Auszubildenden Gedanken dazu gemacht, was ihnen am Pflegeberuf gefällt und was nicht. Auch wurde diskutiert, wie sich der Pflegeberuf in Zukunft positiv, aber auch negativ entwickeln könnte.

In insgesamt drei sogenannten Arbeitssprints haben die Teilnehmenden im Anschluss in Kleingruppen konkrete Ideen und Lösungsansätze zur Leitfrage entwickelt. Alessandra Wieskus ist frisch examinierte Pflegefachperson, arbeitet derzeit in der Notaufnahme im Franziskus Hospital in Bielefeld und hat mit ihrer Arbeitsgruppe unter anderem Vorschläge erarbeitet, wie sich die Arbeitsbedingungen für junge Pflegende verbessern lassen: „120 junge Menschen haben sich heute getroffen, um zusammenzuarbeiten und gemeinsam etwas zu bewegen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir berufspolitisch etwas lostreten können und mehr Aufmerksamkeit bekommen.“ Johanna Nau, Berufspädagogin am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe am Franziskus Hospital, ergänzt: „Ich freue mich, dass meine Auszubildenden hier beim Hackathon die Möglichkeit bekommen, berufspolitisch mitzusprechen. Das ist eine neue Erfahrung für sie, denn in der Regel werden junge Pflegefachpersonen von der Politik nicht gehört.“
Von den Herausforderungen und Potentialen bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Pflegealltag, über die Übernahme von mehr Verantwortung in der Pflegepraxis bis hin zu flexibleren Arbeitszeitmodellen haben die Auszubildenden vielfältige Themen erarbeitet und diskutiert. Eine Gruppe hat darüber hinaus einen Podcast zum Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf erstellt. „Ich bin sehr beeindruckt, wie selbstbestimmt und kreativ die jungen Leute diese Herausforderung gemeistert haben“ zieht Jens Albrecht, Vizepräsident der Pflegekammer NRW, eine positive Bilanz. „Sie waren völlig frei in der Entscheidungsfindung, wie sie vorgehen möchten und welche pflegerischen Inhalte aus ihrer Sicht relevant sind.“ Alle Ergebnisse des ersten Pflege-Hackathons werden der Politik im Rahmen von E-Learnings auf der weltweit öffentlich zugänglichen und KI-gestützten Lernplattform „eDoer“ – entwickelt von der Forschungsgruppe ADAPT – zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt ADAPT und „eDoer“: www.projekt-adapt.de

Beim Hackathon wird intensiv diskutiert.

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