Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss im Pflegeberuf selbstverständlich werden. Kammerpräsidentin Sandra Postel fordert konkrete Angebote in den Einrichtungen – gerade, weil gut 80 Prozent der professionell Pflegenden weiblich sind.
Düsseldorf, 7. März 2023 – Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März fordert die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Care-Berufen. Es sind vornehmlich Frauen, die neben ihrem Beruf die Versorgung der Kinder oder die Pflege von älteren Angehörigen übernehmen. Teilzeitarbeit und eine mangelnde Absicherung in der Rente sind die Folge. Hier seien die Arbeitgeber gefordert, die Frauen mit konkreten Angeboten zu entlasten und so eine Aufstockung von Stunden zu ermöglichen. „Wir müssen den Frauen im Pflegeberuf dringend einen Weg aus der Teilzeitfalle öffnen”, sagt Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW. „Es braucht in den Einrichtungen attraktive Angebote wie beispielsweise eine Betriebs-Kita oder eine Betriebs-Tagespflege. Ansonsten werden immer mehr Frauen aus dem Arbeitsleben in die familiäre unbezahlte Care-Arbeit rutschen”, so Postel.
Laut Daten der Pflegekammer NRW* sind 81,2 Prozent der professionell Pflegenden im größten Bundesland Deutschlands weiblich. „Frauen sind die tragende Säule im Pflegeberuf. Arbeitgeber müssen besonders jetzt Angebote sicherstellen, wie Frauen im Beruf gehalten werden können, wenn bald jede dritte Pflegefachperson in Rente geht,“ so Postel. Der Fachkräftemangel in der Pflege wird sich in den kommenden Jahren dramatisch zuspitzen. Nach Auswertung der Pflegekammer NRW ist rund ein Drittel der professionell Pflegenden über 55 Jahre alt und erreicht in den nächsten Jahren das Renteneintrittsalter. „Der Branche bricht daher in kurzer Zeit ein weiterer großer Teil des Personals weg. Es ist also auch in diesem Zusammenhang zwingend notwendig den Pflegeberuf für Frauen attraktiver zu machen und mit familiären Verpflichtungen besser in Einklang zu bringen. Uns ist es ein großes Anliegen, darauf am Weltfrauentag aufmerksam zu machen“, betont Postel.
* In der Erhebung wurden die Daten von 101.544 registrierten Mitgliedern ausgewertet.
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