Gut ein Jahr nach Gründung der Pflegekammer NRW wurde bereits einiges für die Pflege organisiert und verbessert; hier ein Auszug:
👉 Die Kinderkrankenpflege hat nun in Abstimmung mit den Kinderärzt*innen in NRW dank Kammervereinbarung die Möglichkeit, mit den Ärzt*innen im Krankenhaus auf Augenhöhe bei Neuaufnahmen mitzuentscheiden. Eine gemeinsame Verlautbarung wurde formulieret. Bisher wurde die Pflege nicht selten übergangen.
👉 Wenn es zu Gewalt gegen oder Diskriminierung von Pflegefachpersonen kommt, können sich diese an die Pflegekammer wenden. Bislang hatten die Betroffenen keine berufsständischen Ansprechpartner*innen und konnten aus dieser Ecke auf keine professionelle Hilfe hoffen. Die Kammer spricht nun in allen Gremien auf Augenhöhe u.a. mit Arbeitgebenden und Weichensteller*innen in der Politik.
👉 Pflegefachpersonen entscheiden nun, was Pflegefachpersonen lernen sollen. Die neue Weiterbildungsordnung der Pflegekammer NRW macht es möglich. Vorher hatte die Pflege auf ihre Weiterbildungsinhalte keinen Einfluss, musste also lernen, was Fachfremde ihr vorsetzten.
👉 Wenn eine Pflegefachperson eine Pflicht verletzt, die aus ihrem Beruf heraus entsteht (z.B. der fürsorgliche Umgang mit Patient*innen), dann kann die Kammer Berufspflichtverletzungen ahnden und somit Qualität für alle Beteiligten sichern.
👉 Bei Gerichtsverfahren oder Studien, bei denen pflegerischer Sachverstand nötig ist, entsendet die Pflegekammer nun Sachverständige mit Pflegeexpertise; so ist eine fachkundige Pflegesicht gewährleistet. Das sichert die Ethik und die Qualität der Pflege.
👉 Die Pflege ist nun federführend als Projektleitung für das Thema Pflege in Krisen- und Katastrophen in einem ministeriellen Projekt des Landesausschusses Alter und Pflege. Hier wird unter anderem die schlimme Versorgungssituation in der Flutkatastrophe 2021 aufgearbeitet, gerade für die ambulante Pflege.
👉 Um die Pflege zukunftssicher zu machen, braucht es Pflegefachpersonen aus dem Ausland. Die Pflegekammer NRW arbeitet u.a. daran, den Anerkennungsprozess der Abschlüsse digital zu vereinfachen. So kommen noch schneller Kolleg*innen ins Land, die mit anpacken. Die Sprachprüfung für die Kolleg*innen wird seit Anfang des Jahres schon von der Pflegekammer NRW übernommen.

Klar, der Applaus von den Balkonen der Republik für die Pflege ist längst verklungen. Die Pflegekammer NRW bleibt jedoch dran und verbessert die Lage der Pflege jeden Tag ein Stück mehr. Dass dies nach Jahrzehnten der Nicht-Präsenz von Pflege nun erstmalig in Gestalt einer Kammer in der öffentlichen Debatte passiert, ist ein großer Fortschritt für die Pflege, die nicht nur in Sonntagsreden Wertschätzung verdient.
Wir alle brauchen Pflege – früher oder später.

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