Erste zentrale Kammer-Themen beim Antrittsbesuch des gewählten Vorstands mit NRW-Gesundheitsminister Laumann besprochen.
Düsseldorf, 6. März 2023 – Der Handlungsbedarf ist groß, es gilt den drohenden Kollaps in der Pflege abzuwenden: Anlässlich seiner konstituierenden Sitzung tauschte sich der neu gewählte Vorstand der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zu aktuellen und drängenden pflegerelevanten Themen aus. So fordert das Gremium insbesondere eine rasche Lösung für die prekäre Situation der pädiatrischen Versorgung. „Wir haben die bedrohliche Lage im Herbst nicht vergessen, als die Kinderkliniken aufgrund der RSV-Welle überrannt wurden. Die Schlagzeilen dazu mögen inzwischen verstummt sein, aber an der Arbeitssituation der Kolleginnen und Kollegen hat sich nichts geändert. Wir haben bereits konkrete Lösungsvorschläge, im Schulterschluss mit der Ärzteschaft, entwickelt und werden unter anderem die Unterschreitung der Pflegepersonaluntergrenzen angehen“, erklärt Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen. Ebenfalls fordert die Pflegekammer einen Einbezug in weitere Fragestellungen zum Pflegeberuf, um selbstbestimmt das Arbeitsfeld zu bestimmen.
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, begrüßt eine fachlich intensive Zusammenarbeit mit dem Vorstand und betont: „Ich gratuliere dem frisch gewählten ersten Vorstand der Pflegekammer herzlich und wünsche mir, dass wir darüber neue gute fachliche Impulse erhalten, um die Pflege gemeinsam besser zu machen. Dafür ist es wichtig, dass in der Kammerversammlung die vielen unterschiedlichen Bereiche, in denen professionelle Pflege geschieht, vertreten sind. Ich freue mich auf unsere weitere Zusammenarbeit und darauf, dass die Pflegekammer nun immer mehr wichtige Aufgaben für eine bessere Pflege übernehmen wird. Bei der Entwicklung der neuen Krankenhausplanung zum Beispiel haben wir Aspekte der Pflege von Beginn an mitbedacht. So waren die Vertreter des Pflegerates von vornherein ständiger Gast bei den Sitzungen des Landesausschusses für Krankenhausplanung und haben an den über 50 Arbeitsgruppensitzungen ihre Sichtweise einbringen können. Nachdem nun die Pflegekammer ganz offiziell aus der Taufe gehoben ist, ist diese natürlich auch gleichberechtigtes Mitglied des Landesausschusses für Krankenhausplanung mit vollem Stimmrecht.“
Die gewählten Mitglieder der Kammerversammlung setzen sich für eine Verbesserung der Pflege ein. Mit Blick auf den eklatanten Personalmangel in der Pflege ist die Nachwuchsgewinnung ein wichtiges Anliegen. Mit dem Öffnen weiterer Zugänge zur dreijährigen Pflegefachausbildung muss geprüft werden, ob der Anspruch an die hochkomplexe Ausbildung gesichert ist. Hier wird die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen ihr Wissen um Lehrstoff und Curricula maßgebend einbringen. Gesundheitsminister Laumann wurde signalisiert, dass die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen bereit ist hoheitliche Aufgaben zu übernehmen. Bisher obliegt beispielsweise die Ausstellung der Ausbildungszeugnisse der Pflegefachmänner und -frauen noch den Bezirksregierungen. „Dies können und wollen wir als Pflegekammer übernehmen. Mit dem neu gewählten Vorstand sind wir jetzt handlungsfähig und wir werden an verschiedenen Stellschrauben drehen, um die Qualität des Berufsbildes mitzubestimmen“, so Postel.
Pressemitteilung als PDF-Datei
Personen auf dem Bild (v.l.n.r.): Sonja Wolf, Jens Albrecht, Dominik Stark, Kristina Engelen, Sandra Postel, Sandra Klünter, Minister Karl-Josef Laumann, Carsten Hermes, Ilka Mildner, Kevin Galuszka, Marlen Reuter-May
Bildnachweis: Pflegekammer NRW
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