Die Pflegekammer NRW ruft in der jecken Jahreszeit zu Respekt gegenüber Pflegefachpersonen auf.
Düsseldorf, 14. Februar 2023 – Nach drei Jahren Corona-Pandemie ist die Freude auf Karneval in diesem Jahr besonders groß. Die jecke Jahreszeit bedeutet für Polizei, Feuerwehr und das Gesundheitspersonal aber zugleich eine harte Belastungsprobe. Denn die ausgelassene Stimmung an Karneval kann durch erhöhten Alkoholkonsum schnell in Aggression und Gewalt umschlagen. Alle Berufsgruppen, die in dieser Zeit für die feiernden Menschen bereitstehen, haben Respekt verdient.
Sandra Postel, geschäftsführende Vorsitzende der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, betont: „Der Wunsch, ausgelassen Karneval zu feiern, ist bei Vielen groß. Und das ist nach so einer langen Zeit der Zurückhaltung aufgrund der pandemischen Lage auch absolut verständlich. Es ist schön, dass diese Tradition jetzt wieder aufleben kann. Da in diesen Tagen aber auch gerne mal etwas mehr Alkohol konsumiert wird, birgt das Fest Potential für Grenzüberschreitungen und Gewalt gegenüber Pflegenden.“ Im Berufsalltag komme es täglich zu verbalen Drohungen und körperlichen Gewalttaten gegenüber Pflegefachpersonen. Zu bestimmten Anlässen wie Silvester oder Karneval sei dies besonders präsent. „Wir appellieren an die feiernden Karnevalfans: Feiern ist erwünscht. Pflegende dürfen aber nicht zur Zielscheibe von Gewalttaten werden. Genießt die jecke Zeit ausgelassen, friedlich und gewaltfrei. Zeigt in eskalierenden Situationen Zivilcourage und lasst jegliche Form von Gewalt nicht zu“, so Postel weiter.
Anlässlich einer Anhörung im Landtag Nordrein-Westfalen hatte sich die Pflegekammer NRW zu Jahresbeginn bereits zum Thema Gewaltprävention für Pflegefachpersonen positioniert. So seien wirkungsvolle Maßnahmen zur Gewaltprävention für die Berufsgruppe der Pflegenden unabdingbar, denn Gewalt dürfe kein Berufsrisiko im Gesundheitswesen sein. Aus Sicht der Pflegekammer NRW ist die Stärkung fachlicher und personaler Kompetenzen dabei besonders wichtig. Ziel sollte eine gemeinsame Leitlinie zur Gewaltprävention für die Gesundheitsberufe in Nordrhein-Westfalen sein.
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