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Beleidigungen, Bedrohungen und Übergriffe – Gewalt ist im Pflegealltag keine Seltenheit.

Von Gewalt sind Beschäftigte in Gesundheitsberufen weltweit und in allen Settings betroffen. Um offen über Gewalt sprechen zu können, ist es wichtig zu verstehen, dass die Absicht einer anderen Person Schaden zuzufügen, nicht alleinige Voraussetzung dafür ist, ein Ereignis als Gewalt zu bezeichnen. Um zu beurteilen, ob etwas Gewalt ist, muss die Perspektive der betroffenen Person eingenommen werden.

Strukturelle Rahmenbedingungen und Personalmangel verschärfen die Gefahr von Gewaltereignissen und das Thema Gewalt wird von Mitarbeitenden und Entscheidungsträger*innen nicht öffentlich kommuniziert und nicht als akutes Dauerproblem erkannt. Somit bleibt Gewalt in der Pflege ein Tabuthema. Zudem fehlt es flächendeckend an individuellen Hilfeangeboten und Fortbildungsmöglichkeiten seitens der Arbeitgeber.

Die Pflegekammer NRW hat es sich zur zentralen Aufgabe gemacht, Gewalt in der Pflege zu enttabuisieren. Ziel ist sowohl die Pflegefachpersonen, das Pflegemanagement als auch die Verantwortlichen für die Rahmenbedingungen rund um das Thema zu sensibilisieren. 2024 ist der Aufbau eines anonymen Meldesystems für Gewaltereignisse geplant, das es arbeitgeber- und einrichtungsunabhängig ermöglicht, auf Missverhältnisse, Gewalterfahrungen und Gewaltbeobachtungen hinzuweisen. Zudem soll ein Unterstützungspaket für alle pflegerischen Einrichtungen mit Richtlinien und praktischen Vorschlägen zur Vermeidung von Gewalt in der Pflege und zur Förderung von Gewaltlosigkeit erarbeitet werden.

Darüber hinaus ist der Austausch mit den politischen Parteien und Entscheidungsträgern vonseiten der Pflegekammer NRW unerlässlich, damit das Thema Gewalt in der Pflege auch politisch und gesellschaftlich als reale Gefahr erkannt wird und enttabuisiert werden kann.

Die Fachzeitschrift KTM hat die AG Gewalt der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen eingeladen über das Thema zu schreiben.
Den ganzen Artikel als PDF-Datei lesen ↗️​ (Mai 2024).

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