Die aktuellen Hitzewellen bringen nicht nur pflegebedürftige ältere und kranke Menschen in Gefahr, sondern auch die Pflegenden selbst. Insbesondere Pflegefachpersonen müssen bei Hitzeaktionsplänen und Präventionsmaßnahmen berücksichtigt werden, betont die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen.
Düsseldorf, 7. Juli 2023 – Der Schutz pflegebedürftiger Menschen steht im Vordergrund, auch in Bezug auf Hitzeschutzmaßnahmen. Doch allzu oft werden dabei diejenigen vergessen, die diesen Schutz bieten müssen: die Pflegenden selbst. Nur wenn sie gesund und fit sind, können sie anderen helfen. Daher ist es von großer Bedeutung, auch die Pflegenden vor den Auswirkungen der Hitze zu schützen.
Die Arbeit in der Pflege ist bereits ohne extremes Wetter körperlich anspruchsvoll. Die hohen Temperaturen erschweren die Arbeit noch mehr. Deshalb müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, um Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten. „Auch Pflegekräfte kommen ins Schwitzen“, weiß Kevin Galuszka, Vorstandsmitglied der Pflegekammer NRW, aus eigener Erfahrung. Der Gesundheits- und Krankenpfleger konnte selbst schon Bekanntschaft mit den Auswirkungen extremer Temperaturen am Arbeitsplatz machen. „Professionelle Pflegefachpersonen sind keine Maschinen und benötigen Schutz und Unterstützung – so wie jeder andere Mensch bei solchen Extremwetterlagen auch. Sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Pflege haben die Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, sich auf extreme Hitzeperioden vorzubereiten.“
Dazu gehören beispielsweise Ventilatoren, Klimaanlagen oder andere Kühlvorrichtungen, die dazu beitragen, die Hitzebelastung zu reduzieren. Es ist auch ratsam, die direkte Sonneneinstrahlung durch geeignete Vorhänge oder Jalousien zu blockieren. Pflegekräfte sollten außerdem für die Anzeichen von Hitzestress und -erschöpfung geschult und über angemessene Maßnahmen zur Prävention und Behandlung informiert sein. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen. Solche Maßnahmen kommen Mitarbeitenden und Patienten gleichermaßen zugute.
Die Pflegekammer NRW ist im Beratungsteam des Landeszentrums Gesundheit NRW vertreten, das Muster-Hitzeschutzpläne für Krankenhäuser und stationäre Pflege- und Wohneinrichtungen erarbeitet. In Zusammenarbeit mit dem NRW-Gesundheitsministerium bietet das Team Beratung und Begleitung für Kommunen und Einrichtungen im Gesundheitswesen in Bezug auf den gesundheitsbezogenen Hitzeschutz.
Angesichts des Klimawandels werden wir uns in Zukunft immer häufiger mit extremen Wetterereignissen auseinandersetzen müssen. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig darauf vorzubereiten. Die Pflegkammer NRW ruft dazu auf, die Pflegenden dabei nicht zu vergessen und angemessene Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung zu ergreifen. Eine ganzheitliche Betrachtung des Hitzeschutzes gewährleistet auch eine optimale Versorgung pflegebedürftiger Menschen.
Pressemitteilung als PDF-Datei
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